Agah- Plenarsitzung 29.06.2024

 Ausländerbeiräte aus Hessen zu Besuch in Marburg

Hochkarätiges Programm bei der Plenarsitzung des Landesausländerbeirats

Mitglieder kommunaler Ausländerbeiräte aus ganz Hessen trafen sich zu ihrer Plenarsitzung im Stadtverordnetensitzungssaal in Marburg. Eingeladen waren der Vorsitzende des Rundfunkrates des Hessischen Rundfunks Harald Freiling und seine Stellvertreterin Dr. Miriam Dangel. Nach der Begrüßung durch Stadträtin Kirsten Dinnebier, welche den wichtigen Beitrag der Ausländerbeiräte und die durch ihn stattfindende Einbringung von migrantischen Perspektiven in der Kommunalpolitik lobte, hielt auch die Vorsitzende des Marburger Ausländerbeirates Sylvie Cloutier ein Grußwort. Harald Freiling erklärte Aufgabe und Struktur des Rundfunkrates. Die 32 Mitglieder wählen und beraten den Intendanten bei der Programmgestaltung. Dafür soll das Gremium alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten. Freiling selbst kommt von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, seine Vertreterin Dr. Miriam Dangel vom Bauernverband. Der Landesausländerbeirat ist ebenso vertreten, wie Vertreter von Kirchen, Muslimverbänden oder der jüdischen Gemeinde. Aktuell ging Freiling auf die Diskussionen innerhalb des Rundfunkrates über eine Empfehlung, was die Berichterstattung zum aktuellen Nahostkonflikt anbelangt, ein. Hierzu gab es zahlreiche Fragen der Anwesenden. Auch die Vorsitzende des Ausländerbeirats Marburg Sylvie Cloutier machte den Nahostkonflikt während ihrer Begrüßung zum Thema und erklärte „Wir müssen darauf achten, dass unsere Gesellschaft zusammenhält.“, denn viele Migrant*innen fühlen zunehmend unsicher. Ein weiteres Diskussionsthema war die Berichterstattung über Migranten und Migrantinnen. Cloutier zeigt auch zu diesem Thema, das Paradoxon auf, dass Migration oftmals als etwas Negatives dargestellt wird, aber gleichzeitig der Fachkräftemangel ein großes Problem darstelle. Jedoch stellte sie fest, dass „Die Mehrheit der Menschen hier zeigt uns jeden Tag, dass wir eine Berechtigung haben, hier zu sein, und das ermutigt uns.“.

Im Anschluss referierte Dr. Oliver Lauxen vom „Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur“ (IWAK) über Fachkräftezuwanderung und Fachkräftesicherung am Beispiel der Pflege. Über alle Pflegebereiche hinweg besteht eine Lücke zwischen freien Stellen und Bewerbern. In der ambulanten Pflege konnte zuletzt die Hälfte der offenen Stellen nicht besetzt werden. Durch den demografischen Wandel erwartet der Wissenschaftler, dass auch in den anderen Pflegeberufen bis 2030, dass auch in anderen Pflegeberufen bis 2030, 50 Prozent der offenen Stellen nicht wieder besetzt werden können.

Während sich der Großteil der Fragen der Teilnehmer um die Schwerpunkte Bezahlung und Arbeitsbelastung drehte, verwies der agah Vorsitzende Enis Gülegen darauf, dass der Landesausländerbeirat auch Mitglied im „Neuen Bündnis für Fachkräftesicherung in Hessen“ ist. Er rief die Ausländerbeiräte dazu auf, sich auch auf kommunaler Ebene im Bereich Arbeitskräfteanwerbung und-sicherung zu engagieren. Mitglieder von Ausländerbeiräten haben durch eigene Erfahrungen das Wissen, welche Hürden einer Arbeitskräfteanwerbung aus dem Ausland entgegenstehen. Es sind nicht nur die bürokratischen Hürden, sondern auch das Fehlen einer Willkommenskultur, der Rechtspopulismus und der Rassismus in unserer Gesellschaft. Die besondere Perspektive von Betroffenen bündelt sich in den Erfahrungen von Mitgliedern der Ausländerbeiräte, die eine unersetzbare Bereicherung für Lösungsansätze sind“ brachten die Delegierten schließlich zum Ausdruck.

agah Landesausländerbeirat Plenarsitzung am 29.06.2024 in Marburg Ausländerbeiratsvorsitzende Sylvie Cloutier
agah Landesausländerbeirat Plenarsitzung am 29.06.2024 in Marburg Dr. Oliver Lauxen vom „Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur
agah Landesausländerbeirat Plenarsitzung am 29.06.2024 in Marburg Blick in den Saal

Grenzen überwandern

Liebe Unterstützer*innen des Marburger Netzwerks für Demokratie und gegen Rechtsextremismus,

Die Arbeitsgruppe Sport und Bewegung lädt am 07.07. ab 11 Uhr ein zur gemeinsamen Wanderung mit abschließendem Essen:

Gemeinsam sollen bei einer Wanderung Menschen zusammen- und ins Gespräch gebracht und damit ein tieferes Verständnis füreinander gefördert werden. Mitmachen ist einfach: Wanderschuhe auspacken und ein Zeichen für Zusammenhalt und demokratische Werte setzen. Die Wanderung, die unter dem Motto „Grenzen überwandern“ steht, findet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt und ist aus einer Kooperation zwischen dem Oberhessischen Gebirgsverein – Zweigverein Marburg und dem Ausländerbeirat der Stadt Marburg entstanden. In diesem Jahr ist außerdem der FSV Cappel als Mitorganisator beteiligt. Mit der Unterstützung der weiteren Vereine aus der Arbeitsgruppe Sport und Bewegung, darunter z.B. des Sportkreises Marburg-Biedenkopf, des Kreisfussballausschusses, des Afrikanischen Studierendenvereins (ASV) und der Rugby Union Marburg, sollen der Teilnehmendenkreis in diesem Jahr noch einmal deutlich erweitert und möglichst viele interessierte Menschen erreicht werden. Die Wanderung beginnt am 07. Juli um 11 Uhr auf dem Vereinsgelände des FSV Cappel, Am Köppel 16, 35043 Marburg. Die beiden Wanderrouten mit einer Länge von 10 und 7,5 km enden anschließend auch dort, um den Tag bei gemütlichem Beisammensein mit Essen, Trinken und kleineren Aktionen ausklingen zu lassen. Das Vereinsgelände ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, Parkplätze stehen nur begrenzt zur Verfügung

Brandmauer gegen Rechtsextremismus 16.03 Unterstützer*innen:

DKP Abendschulen Marburg AG Freizeit e.V. Antidiskriminierung Mittelhessen e.V Arbeit und Bildung e.V. Attac Marburg Ausländerbeirat Marburg Autonomes Referat Ausländischer Studierender ASTA Marburg BI Sozialpsychiatrie e. V. Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen e.V. (BSBH) Blista BSF e.V bsj Marburg BZH Bildungszentrum Handel und Dienstleistungen gGmbH Citypastoral Marburg Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e. V.Deutsch-Schwedischer Freundschaftsverein Marburg e.V. Dialog Maximum DIDIF DubClub Marburg Elterninitiative für leukämie- und tumorkranke Kinder Marburg e.V. Evangelische Familien-Bildungsstätte FDP- Marburg FIB e.V Förderverein für das Marburger Kultur-und Bildungszentrum mit Moschee e.V Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf e. V. Freundeskreis Marburg-Sfax e.V. Freundschaftsverein Marburg-Kurdistan Für dich jetzt e.V GartenWerkStadt Heilpraktikerin Inge Koch Hessisches Koordinationsbüro für Frauen mit Behinderung Hessisches Landestheater Marburg IJV Initiative 200 nach Marburg Initiative Zeitenwende INTEGRAL gGmbH Internationales Begegnungszentrum Kerner Islamische Gemeinde Marburg e.V Island Report Soundsystem  JUKO Marburg e.V.  Junge Liberale Kopaniak Immobilien Katholische Hochschulgemeinde Marburg Katholische Kirche in Marburg und Umgebung Katholisch-Theologischen Seminars an der Philipps-Universität Marburg KFZ Marburg Klimaliste Fraktion Marburg Kunstsupermarkt Zentrale Lebenshilfe Landesverband Hessen e.V. Marburg Verlag Marburger Kollektiv MarburgerLinke & PIRATEN MAVKA – Deutsch-Ukrainischer Verein e.V.Maximum Dialog Multiple Sklerose Selbsthilfegruppe Marburg Nein zum Krieg! Netzwerk Richtsberg e.V.NTB e.V. Oberhessischer Gebirgsverein – Zweigverein Marburg Ökokiste Boßhammersch Hof GmbH & Co. KG PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Landesverband Hessen e. V. Passmore College Philipps-Universität Marburg PR Musikschule Marburg e.V. Pulse of Europe Marburg Regionalgruppe Mittelhessen des NaturGarten e.V. Scientists For Future Seebrücke Marburg Selbsthilfe-Kontaktstelle Marburg Shalom Marburg SPD Marburg Stadt SPD Marburg-Biedenkopf Stadt Marburg Stadtverband Marburg von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN STREIFLICHT-PRODUKTION Terra Tech Theater am Turm Verein für Beratung und Therapie e.V Verein für Bildung und Beratung Wade – Coaching und Supervision Weltladen Marburg

Wir bedanken uns herzlichst für ALLE die uns Unterstützen!

Brandmauer gegen Rechtsextremismus



Für den 16.03.2024 planen wir eine weitere größere Aktion in Marburg gegen Rechtsextremismus zu der wir Sie  herzlich einladen möchten.

Der Ausländerbeirat der Stadt Marburg und Arbeit und Bildung e.V organisieren eine Menschenkette gegen Rechtsextremismus, um zu zeigen, dass Marburg zusammenhält und rechtem Gedankengut keinen Platz bietet.

Gemeinsam bilden wir als Zeichen für Zusammenhalt eine symbolische Brandmauer gegen die Feinde unserer Demokratie.

Wir bitten um Ihre Unterstützung und zahlreiches Erscheinen, um gemeinsam ein starkes Zeichen zu setzen.

Die Aktion soll am Samstag, den 16.03.2024 um 16:00 Uhr auf dem Marktplatz beginnen und sich dann durch die Oberstadt ziehen, sodass wir möglichst viele Menschen erreichen.

Wenn Sie Teil dieser wichtigen Aktion sein möchten und uns unterstützen wollen, zögern Sie bitte nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Gerne würden wir auch Ihr Logo auf unseren Flyern und Plakaten präsentieren, um zu demonstrieren, dass wir viele sind und gemeinsam für eine offene und tolerante Gesellschaft eintreten.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung und hoffen, dass Sie sich dieser wichtigen Aktion anschließen. Wenn Ihr Verein/ Organisation/ Bündnis etc. Teil der Aktion sein möchte,schickt uns eure Logos in PNG Format bis 10.03.2024 an diese E-Mailadresse: auslaenderbeirat@marburg-stadt.de

Bitte weiterleiten!

30 Jahre Ausländerbeirat Marburg: Eine Reise durch Vielfalt, Engagement und Freude

Marburg, 20. November 2023 – Am Samstag, den 18. November 2023, versammelten sich rund 100 Gäste, darunter prominente Redner*innen und Vertreter*innen der Stadt Marburg, um das 30-jährige Jubiläum des Ausländerbeirats zu feiern. Gemeinsam warf man einen Blick auf drei Jahrzehnte intensiver Arbeit, die von unzähligen Veranstaltungen, Projekten und bedeutenden Highlights des Miteinanders der Zivilgesellschaft geprägt waren.

Durch den Abend führten die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Sareh Darsaraee und Marco Guerreiro, die mit ihrer charmanten und humorvollen Art für eine festliche Atmosphäre sorgten.

Der Oberbürgermeister der Stadt Marburg, Dr. Thomas Spies, drückte seine Freude über das 30-jährige Bestehen des Ausländerbeirats aus. Trotz mancher Herausforderungen betonte er die Bedeutung, die politische Teilhabe für alle, unabhängig von ihrer Herkunft, in einer Demokratie habe. Dr. Spies unterstrich die Rolle des Ausländerbeirats als Motor für ein erfolgreiches Zusammenleben in der Stadt. Manchmal mache er ihm das Leben schwer, aber so müsse es ein, damit eine Stadt sich gemeinsam entwickele.

Die Stadtvorsteherin Frau Dr. Neuwohner kündigte als Anerkennung für das langjährige ehrenamtliche Engagement an, dass die Aufwandsentschädigungen für die Arbeit der Mitglieder demnächst angepasst werden.

Die erste Vorsitzende des Ausländerbeirats, Sylvie Cloutier, lobte das vielfältige Team und die konstruktive Zusammenarbeit. Sie betonte die unerlässliche Rolle des Beirats für die politische Teilhabe von Menschen ohne deutschen Pass und sprach sich dafür aus, dass Ausländer*innen vor allem bei Kommunalwahlen direkt wählen können sollten. Sie unterstrich ebenso, dass es der Wunsch des Ausländerbeirats sei, dass Migration in Marburg und Hessen nicht ausschließlich als Problem betrachtet werde. Als Universitätsstadt mit einem internationalen Wissenschaftsstandort sei Offenheit unerlässlich.

Enis Gülegen, Vorsitzender des hessischen Landesausländerbeirates (agah-LAB), würdigte die Erfolge des Beirats in Marburg und ehrte insbesondere die langjährige Vorsitzende Frau Goharik Gareyan für ihre 30-jährige engagierte Arbeit. Er appellierte an alle Mitglieder, weiterhin unbequem und engagiert zu bleiben. Er betonte, dass der Ausländerbeirat auch weiterhin eine treibende Kraft für die Rechte und Belange der Ausländer in Marburg sein solle.

Die Hauptrednerin des Abends, die ehemalige Landtagsabgeordnete Mürvet Öztürk, betonte die Wichtigkeit der Integration von ausländischen Mitbürger*innen und rief dazu auf, sich aktiv in Marburg zu engagieren. Migranten sollten ihre Erfahrungen und Kenntnisse zum Wohl von allen einbringen. Sie hob besonders die inspirierenden Beispiele von Frauen aus dem Iran hervor, die trotz persönlicher Risiken für Frauenrechte kämpfen.

Die Gäste erlebten eine tolle Veranstaltung, in dem sie von der schönen Gesangsstimme von Letso Rose umschmeichelt wurden. Es folgte ein ausgelassener Abend, der die ganze Vitalität des Beirats offenbarte.

Der Ausländerbeirat Marburg freut sich auf weitere Jahre der Zusammenarbeit, Vielfalt und erfolgreichen politischen Teilhabe in der Stadt. Und sehr gerne möchten wir diese Arbeit in Kombination mit dem Fachdienst 16 (Wir-Vielfaltszentrum) fortsetzen, mit dem sich seit dem Beginn unserer Zusammenarbeit bereits viele Synergien ergeben haben, die uns positiv in die nächsten Jahre blicken lassen.