Die Mehrsprachigkeit bietet vor allem Chancen und keine Entwicklungsrisiken wie dies oft von bestimmten Politikern nach außen getragen wird. In unserer Gesellschaft werden mehrsprachige Menschen und vor allem Kinder als besondere Entwicklungsrisikogruppen gesehen, von denen leider nicht selten automatisch erwartet wird, schlechtere Leistungen zu erbringen oder an mangelnden Fähigkeiten zu leiden. Für diese, genauso wie für die einsprachigen Menschen, ist der echte sprachliche Austausch mit ihrer Umfeld wichtig sowie ihre Teilhabe an der Gesellschaft. Beides leider immer noch nicht selbstverständlich. Seit eh und je wird die Mehrsprachigkeit als Nachteil gesehen. Und dies ist leider ein gutes Beispiel für eine seit Jahrzehnten versagende Integrationspolitik.
Die Schuld daran wird oft in den Wohnzimmern migrantischer Familien gesucht. Dort sitzen oft Eltern, die sich dafür schämen, mit ihren Kindern in der Sprache zu sprechen, mit der sie aufgewachsen sind, in der sie singen und träumen, wenn sie die Heimat vermissen. Die Entwicklung dieser Kinder als mehrsprachig wird auf Mangel zurückgeführt. Auf Schaden für das deutsche Bildungssystem. Die Mehrsprachigkeit soll gefördert werden, indem man den Menschen die gleichen Chancen gibt, sie nicht in „Schubladen“ steckt und eine richtige Teilhabe ermöglicht.
Anstelle Mehrsprachigkeit als Manko zu betrachten, soll die deutsche Politik diese feiern.
Kristiana Donkova-Schalauske, Mitglied des Ausländerbeirates seit 2015