Blut kennt keine Unterschiede!“ Ausländerbeirat ruft zu Blutspenden auf

Donnerstag 18.6., 9:30 Uhr: Mit Abstand und Mundschutz gehen Mitglieder des Marburger Ausländerbeirates zur Blutspende. Der Termin wurde vor Wochen mit dem Blutentnahmeteam abgesprochen.

  • Sylvie Cloutier, stellvertretende Vorsitzende des Ausländerbeirates, beim Blutspenden.

Bereits im Mai teilte der Ausländerbeirat Marburg den Aufruf des Uni Klinikums. Aufgrund der aktuellen Situation fehlt es an Blutspender*innen. Unter dem Motto „Blut kennt keine Unterschiede“ haben sich einige Mitglieder, die Blut spenden können zu diesem gemeinsamen Termin verabredet. Dort wurden sie vom Prof. Dr. Sachs, dem ärztlichen Leiter der Transfusionsmedizin des UKGM Marburg, empfangen.

Goharik Gareyan, Vorstandsvorsitzende des Ausländerbeirates: „Nicht alle Mitglieder des Ausländerbeirates können gerade Blutspenden, wir rufen aber alle gemeinsam dazu auf: Wenn ihr könnt, wenn es euch gut geht und sonst nichts dagegenspricht, geht Blutspenden!“

Sylvie Cloutier, stellvertretende Vorsitzende: „Es gibt viele Menschen, die gerne Blut spenden würden, aber aus verschiedenen Gründen nicht dürfen. Darüber braucht es immer wieder eine Diskussion. Die Sicherheit der Spender*innen und Empfänger*innen hat natürlich höchste Priorität. Es muss jedoch verhindert werden, dass Menschen aufgrund solcher Regelungen ausgegrenzt und diskriminiert werden. Ausländische Mitbürger*innen möchten an dieser Blutspendenaktion teilnehmen, um ihren Mitmenschen zu helfen. Sie möchten mit ihrer Blutspende zeigen, dass sie vollwertige Bürger dieser Stadt sind und wünschen sich stärkere Partizipation an der Gesellschaft und Anerkennung“ Diese Ziele unterstützt Prof. Dr. Sachs. Er erklärt im Gespräch mit den Vertreter*innen des Ausländerbeirates die Ausschlussgründe für die Blutspende, dies gelte z.B. bei Menschen, die aus Malaria Risikogebieten stammten. Im Gegensatz zu HIV, gibt es in Deutschland kein zuverlässiges und zugelassenes Verfahren, um eine Malariainfektion im Blut nachzuweisen. Es sei aber keine generelle Diskriminierung von Ausländern, sondern hänge eben mit spezifischen Risiken spezifischer Herkunftsregionen zusammen. Er begrüße ausdrücklich die Spende von Migrant*innen oder Menschen mit Migrationshintergrund.

Mit der Aktion vom 18.6. hat der Ausländerbeirat Marburg erfolgreich  an dem Blutspende-Wettbewerb Medisspendenblut teilgenommen, über das bereits in der Presse berichtet wurde. Der Wettbewerb geht noch bis zum 3.7. und soll ab jetzt jährlich stattfinden. Der Ausländerbeirat Marburg ruft ausdrücklich auch andere Ausländerbeirate des Landes auf, bei der Blutspende-aktion mitzumachen.

Es bietet sich an, vorher nachzufragen, ob gerade bei der Blutspende viel los ist. Aufgrund aktueller Auflagen können weniger Personen gleichzeitig spenden und kann es zu Wartezeiten kommen. 

Blutentnahmeteam des UKGM Marburg, Tel.: 06421/58-64492